Das Projekt 14plus
in dessen Rahmen Betzavta an 21 Schulen in NRW implementiert wurde
14plus und Betzavta in 21 Schulen implementiert
In den Jahren 2010/11 startete das Projekt 14plus. 21 Haupt-, Real- und Gesamtschulen aus allen Landesteilen NRW’s nahmen teil. Alle Schulen befanden sich in sogenannten Brennpunkten der jeweiligen Städte. Betzavta wurde in den folgenden Jahren im Stundenplan der Klasse 7, 8 und 9 fest verankert.
14plus verband Demokratielernen und Berufsorientierung. Die 4S trainings gbr – Sabine Sommer & Stephan Schack gewann die Ausschreibung, den Part des Demokratielernens durch die Betzavta an den Schulen gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung NRW und Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks zu implementieren.
Betzavta im Stundenplan verankert
Für jede teilnehmende Schule wurde mindestens ein 14plus-Tandem, bestehend aus einer Lehrkraft und einem/einer Solzialarbeiter*in zu Betzavta-Multiplikator*innen ausgebildet. Gleich nach der Teilnahme an dem ersten 4-tägigen Betzavta-Ausbildungsmodul startet jedes 14plus-Tandem mit Betzavta in den Klassen: Einmal in der Woche stand 14plus im Stundenplan.
Sabine Sommer & Stephan Schack tourten zwischen den vier Ausbildungsmodulen durch sämtliche teilnehmenden Schulen, hospitierten bei jedem 14plus Tandem eine Doppelstunde in der Klasse und führte im Anschluss Coaching-Gespräche.
14plus – Gesellschaftliche und berufliche Perspektiven für Jugendliche aus städtischen Problemgebieten
Unter der Koordination der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks und in enger Abstimmung mit der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen arbeiten Schulen, Handwerk und Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit zusammen, um Schüler ab der siebten Klasse zur aktiven Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermuntern, und ihnen die Basis für einen beruflichen Erfolg zu geben. „Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass es beim Heranwachsen und in der Sozialisation nicht zu Ausgrenzung und somit zur Resignation kommt“, erklärt Steinke.
An 21 Schulen in 13 städtischen Problemgebieten in NRW bietet 14plus dafür ein Programm, das sowohl die individuellen Stärken der Jugendlichen herausarbeitet und unterstützt als auch Demokratieverständnis und Gemeinschaftssinn fördern soll. […]
Das Erkennen der eigenen Rechte und Pflichten und die Anerkennung der Rechte des jeweils Anderen sind die Grundlage selbstverantwortlicher Teilhabe in der Demokratie. „Grund- und Menschenrechte ermöglichen es, Auseinandersetzung auf Augenhöhe und Konflikte gewaltfrei zu lösen. Wir vermitteln Alternativen zu gewaltgeprägtem und anderweitig sozial nicht tolerierbarem Verhalten. Die Jungendlichen lernen in Rollenspielen und spielerischen Entscheidungssituationen, Alltagsprobleme und Konflikte zu erkennen und zu bearbeiten.“ erläutert Dr. Hans Wupper-Tewes von der Landeszentrale für politische Bildung diesen Ansatz.
https://www.efre.nrw.de/daten-fakten/gute-praxisbeispiele/14plus/
Zu Beginn kämpften so einige Lehrkräfte mit dem Loslassen ihrer Lehrer*innen-Rolle. Das Lernen in den Ausbildungsmodulen und die persönlichen Coachinggespräche halfen, die spezifische Haltung der Betazvta-Moderation zu erlernen. Die Schüler*innen gewöhnten sich an den „ungewöhnlichen“, oft auch spielerischen Unterricht, sowie an die anders auftretenden Lehrkräfte.
Der Stundenplan
7. Klasse: „Kinderrechte“
8. Klasse: „Gleichheit und Unterschiedlichkeit“, „Grundrechte“, „Minderheit und Mehrheit“
9. Klasse: „Problem – Konflikt – Dilemma: Möglickeiten demokratischer Entscheidungsfindung
Die Resonanz
Als absehbar war, dass das Projekt nicht mehr weiter gefördert wird, kämpften die 14plus-Tandems insbesondere um den Fortbestand von Betzavta. Betzavta wurde die demokratiepädgogische Wirksamkeit attestiert. Nach Beendigung von 14plus führten einige Schulen bzw die ausgebildeten Lehrkräfte Betzavta fort.
- Zielgruppe Multiplikator*innen Ausbildung:
Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter*innen - Zielgruppe der ausgebildeten Multiplikator*innen:
Schüler*innen ab der 7. Klassen - Zeitlicher Umfang der Ausbildung:
2 Präsenzmodule à 4 Tage
2 Präsenzmodule à 2,5 Tage
2 Coachings vor Ort in den Schulen zwischen den Ausbildungsblöcken - Die Facilitator*innen:
4S tainings gbr Sabine Sommer & Stephan Schack
2014: Auszug aus dem Bericht der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein Westfalen an den Landtag, 05. Dez. 2014:
,,14plus – Gesellschaftliche und berufliche Integration von jungen Menschen aus Zuwanderungsfamilien an Schulen in städtischen Problemgebieten“
Das Projekt ,,14plus“ unterstützt Schülerinnen und Schüler einen anerkannten Platz im Arbeitsleben und in der Gesellschaft zu finden. Es verbindet Demokratielernen mit vertiefter Berufswahlorientierung. Es begleitet die Jugendlichen von der 7. Klasse bis zum Übergang in die Ausbildung. Das in der Gebietskulisse des Programms „Soziale Stadt“ aufgelegte Projekt startete im Schuljahr 2010/2011 und ist auf vier Jahre angelegt.
Derzeit nehmen am Projekt 3.650 Schülerinnen und Schüler in 149 Klassen an 21 Brennpunktschulen in NRW teil. Weitere Schulen konnten aufgrund des festgelegten Finanzrahmens nicht aufgenommen werden. Partner des Projekts sind die Handwerkskammern und Kreishandwerkerschaften in NRW, Schulen in der Gebietskulisse, die Bundesagentur für Arbeit und die Landeszentrale. Projektträger ist die Landesgewerbeförderungsstelle des westdeutschen Handwerks.
,,14plus“ will zuvorderst basale Formen des demokratischen Zusammenlebens unterstützen.
Derzeit befindet sich das Projekt im „Ietzten Schuljahr“. Unter Berücksichtigung der reduzierten Förderung kann eine vollumfängliche Umsetzung des vierten Projektjahres nicht erfolgen, d.h. Einschnitte müssen vorgenommen werden. Insbesondere geht es in 2013/2014 um die Erarbeitung und Erprobung eines Transferkonzeptes mit dem Ziel der dauerhaften Verankerung der zielgruppenspezifischen ,,14plus“ Ansätze für Brennpunktschulen im neuen Übergangssystem.